Zum Inhalt
Zur Fußzeile

Zu viele (widersprüchliche) Antworten auf Ihre Fragen zum Fahrradkauf?

Mit welchem Tipp Sie auf der Höhe der Zeit sind, verrät unser Alt-Neu-Vergleich

Frage: Was sollte mir Sicherheit wert sein?

Alter Tipp: Zehn Pro­zent für ein Schloss aus­geben

Klar, ein Fahr­rad sollte mit einem Schloss ge­sich­ert wer­den. Und je hoch­wer­ti­ger das Schloss, desto bes­ser der Schutz. Lange galt der Satz: "Zehn Pro­zent des Fahr­rad­prei­ses soll­te man beim Kauf für ein Schloss ein­pla­nen." In der Rea­li­tät liegt der durch­schnitt­liche Ver­kaufs­preis von E-Bikes im Fach­handel mitt­ler­weile über 3.000 Euro, das teuer­ste Schloss vom Markt­führer Abus bei rund 250 Euro.

Neuer Tipp: Zehn Pro­zent für Sicher­heit ausgeben. Für teure Rä­der lohnt sich zu­sätz­lich ein zwei­tes Schloss, ein GPS-Tracker oder eine spe­zielle Ver­sich­erung.

Gut ab­sich­ern, da­mit Sie sich nicht nach dem neu­en gleich wie­der ein noch neu­eres Rad kau­fen müs­sen (Bild: pd-f.de, F. Schuh)

Frage: Wann ist die beste Saison für den Fahrradkauf?

Alter Tipp: Im Früh­jahr kauft man ein neues Fahr­rad

Im Früh­jahr sind die Fahr­rad­läden voll, die Aus­wahl ist groß. Doch mitt­ler­weile kom­men viele High­light-Modelle nicht ge­sam­melt im Früh­jahr, son­dern so­fort bei Markt­reife in die Lä­den, bei­spiels­weise bei Moun­tain­bike-Festi­vals oder zum Start der Tour de France. Zu­dem wird durch Fin­anz­ier­ungs­mög­lich­kei­ten wie Lea­sing der Fahr­rad­kauf vom Sai­son­rhyth­mus ent­kop­pelt und fin­det ganz­jährig statt. Viele Mo­delle sind zu­dem soge­nannte Durch­läufer über mehr­ere Jahre. Sie sind also nicht mehr dem jähr­li­chen Mo­dell­wech­sel unter­wor­fen und kön­nen ganz­jährig zu sta­bi­len Prei­sen ge­kauft wer­den.

Neuer Tipp: Wer ein neues Fahr­rad braucht, fin­det das ganze Jahr über Top­modelle.

Frage: Wie steht's mit der Beleuchtung?

Alter Tipp: Ein Fahr­rad braucht einen Dynamo

Die Dynamo­pflicht für Fahr­räder fiel be­reits 2013. Seit­dem sind Akku-Leuch­ten er­laubt. Wich­tig dabei: Die Schein­wer­fer müs­sen so ein­ge­stellt sein, dass sie den Gegen­ver­kehr nicht blen­den, und sie müs­sen für den Fall von Dun­kel­heit oder schlech­ten Licht­ver­hält­nis­sen funk­tions­tüch­tig am Rad an­ge­bracht sein. Außer­dem müs­sen die Leuch­ten bei Dun­kel­heit immer ein­ge­schal­tet werden.

Neuer Tipp: Bei Akku-Be­leuch­tung im­mer auf die K-Num­mer ach­ten. Diese wird vom Kraft­fahrt­bun­des­amt aus­schließ­lich für StVZO-kon­forme Schein­wer­fer ver­geben.

Die K-Num­mer sorgt be­leuch­tungs­tech­nisch da­für, dass Ihnen das rich­tige Licht auf­geht (Bild: pd-f.de, Kay Tkatzik)

Frage: Wie viele Gänge sind für mich richtig?

Alter Tipp: Je mehr Gänge, desto besser

Ein Moun­tain­bike mit 30 Gän­gen ist heute kaum noch in einem Fahr­rad­laden zu fin­den. Warum? Die Kom­bi­na­tion aus drei Ket­ten­blät­tern vorne und einer Kass­ette mit zehn Gän­gen sorgte da­für, dass es viele Gang­über­schnei­dun­gen gab. Mitt­ler­weile ist klar: Die Über­setz­ung einer Ein­fach-Schal­tung mit einem Ket­ten­blatt an der Kur­bel und einem Elfer-, Zwölfer- oder sogar 13er-Ritzel­paket bie­tet eine ähn­liche Über­setz­ungs­breite wie eine 30-Gang-Schal­tung, lässt sich aber deut­lich intui­tiver schal­ten. "Mit dem Um­wer­fer fällt zu­dem ein wei­teres defekt­an­fäl­liges Teil weg. Der Ser­vice wird mini­miert, die Lang­le­big­keit der Pro­dukte ver­bes­sert", er­klärt Felix Pätzold vom MTB-Spe­zial­isten Ghost.

Neben Moun­tain­biker:innen set­zen auch Gravel- und man­che Renn­rad­fahrer:innen mitt­ler­weile auf eine Ein­fach-Schal­tung. An vielen E-Bikes sind gener­ell nur Ein­fach-Schal­tun­gen ver­baut, weil durch die Motor­unter­stütz­ung nicht viele Gänge ge­braucht wer­den und auch bau­art­be­dingt ein Um­werfer an vie­len Moto­ren nicht ver­wen­det werden kann.

Neuer Tipp: Weniger ist manch­mal mehr - Ein­fach-Schal­tun­gen sind mitt­ler­weile Stan­dard im MTB-Ber­eich und an E-Bikes.

Es zählt oft mehr die Brei­te (der Über­setz­ung) als die Hö­he (der An­zahl der Gänge) (Bild: Pedalo)

Frage: Wie viel Polsterung braucht der Sattel?

Alter Tipp: Ein Sattel muss mög­lichst weich sein

Die Auswahl des rich­ti­gen Fahr­rad­sat­tels ist eine Kunst und kann sehr lange dau­ern. Aller­dings sollte man nicht den Feh­ler machen und bei der Wahl ein­fach ein mög­lichst wei­ches Modell aus­suchen, wie es lange Zeit mit Gel-Sät­teln der Fall war. Mo­derne Fahr­rad­sät­tel ba­sie­ren auf Infor­ma­tio­nen rund um Sitz­po­si­tion, Sitz­knochen­ab­stand, Fahr­typ und Ge­schlecht sowie Ge­wöhn­ung. "Här­tere Sät­tel sind für Lang­strecken­fahrer:innen oft eine bes­sere Wahl und bie­ten die gleich­mäßi­gere Druck­ver­teil­ung", rät Lothar Schiffner vom Sat­tel­spe­zial­isten Ergon.

Neuer Tipp: Die Härte bzw. Weiche ist bei der Sattel­wahl kein Haupt­kri­ter­ium. Eine größ­ere Rolle spie­len Sitz­posi­tion, Sitz­knochen­ab­stand, Fahr­typ, Ge­schlecht und Ge­wöhnung.

Manch­mal ist we­ni­ger mehr - das kann unter Um­stän­den auch auf die Sat­tel-Pol­ster­ung zu­tref­fen (Bild: ergonbike.com, pd-f)

Frage: Tiefeinstieg: Ja oder nein?

Alter Tipp: Tief­ein­steiger sind etwas für Rentner­innen

Räder mit tief­em Durch­stieg gal­ten lange Zeit als Fahr­rad für äl­tere Da­men. Doch das hat sich mitt­ler­weile ge­änd­ert. Spe­ziell im E-Bike-Be­reich er­freu­en sich Ein­rohr­rah­men einer wach­sen­den Be­liebt­heit - nicht nur bei Frauen. Die Vor­teile sind klar: Ein­faches Auf- und Ab­stei­gen. "Men­schen mit Knie­be­schwer­den oder junge El­tern, die einen Kin­der­sitz am Rad ha­ben, profi­tie­ren vom tie­fen Durch­stieg", weiß Birgit Greif vom Fahr­rad­her­steller Winora. Auch opt­isch so­wie bei der Aus­stat­tung mit einem kraft­vol­len Motoren­mo­dell ha­ben die Rä­der das "Rentner:innen-Image" mitt­ler­weile ab­ge­legt.

Neuer Tipp: Tief­ein­steiger sind uni­sex und bie­ten viele Vorteile.

"Jung und hip" passt min­des­tens eben­so gut zum tie­fen Ein­stieg wie "ge­setzt und be­tagt" (Bild: flyer-bikes.com, pd-f)

Frage: Wie halt ich's mit der Rahmengröße?

Alter Tipp: Kleine Rah­men­größen erhö­hen die Sicherheit

Um mit den Füßen schnel­ler auf den Bo­den zu kom­men, grif­fen viele Gele­gen­heits­fahrer:innen gerne zu einem klei­neren Rah­men bzw. stell­ten den Sat­tel etwas tie­fer als eigent­lich be­nöt­igt. Das stei­gert zwar das sub­jekt­ive Sicher­heits­ge­fühl, aber die Folge­schä­den sind im­mens. "Knie- und Rücken­prob­leme lie­gen oft in einer zu tie­fen Sattel­stel­lung und fal­schen Sitz­posi­tion be­grün­det. Auch das Vor­an­kom­men wird er­schwert und der Fahr­spaß lei­det, ge­rade bei län­ger­en Touren. Des­halb ist ein pas­sen­der Rah­men un­er­läss­lich", so Stephanie Römer von Fahr­rad­her­stel­ler Tout Terrain.

Neuer Tipp: Die rich­tige Rah­men­größe und kor­rekte Ein­stel­lun­gen ver­hin­dern Schmer­zen und lang­fris­tige Schä­den und ver­größern den Fahr­spaß.

Frage: Braucht auch mein Kind schon ein Fahrrad "nach Maß"?

Alter Tipp: Ein Kinder­fahr­rad gerne etwas größer kaufen

Gerne kaufen Eltern ein neues Kinder­fahr­rad eine Num­mer zu groß, im­mer ver­bun­den mit dem Argu­ment: "Da wächst er oder sie schon noch rein." Doch eine fal­sche Rah­men­größe för­dert in vie­ler­lei Hin­sicht eine un­sichere Fahr­weise. Das Kind fühlt sich un­wohl und nicht sich­er, weil es hö­her sitzt. Auch die Kom­po­nen­ten wie Brems­hebel, Griffe und Len­ker sind auf größ­ere Hände aus­ge­legt, was zu Prob­lemen beim Steu­ern und Brem­sen füh­ren kann. Außer­dem ist das Rad­ge­wicht höher als bei Ver­gleichs­räd­ern der pas­sen­den Al­ters­klasse. Eltern soll­ten sich des­halb auch nicht von Größen­ta­bel­len im Inter­net blen­den las­sen, wo Zoll­größen der Rä­der im Ver­gleich zur Alters­an­gabe ste­hen. Diese Größen­ta­bel­len sa­gen nicht, ob das Rad auch wirk­lich passt, son­dern gel­ten als gro­ber Richtwert.

Neuer Tipp: Körper­größe und Schritt­länge des Kin­des mes­sen und mit den Da­ten des Ra­des ab­glei­chen, so­dass ein alters­ge­rech­tes Rad gefunden wird.

Die rich­tige Rah­men­größe stellt sicher, dass auch die Klei­nen schon groß raus­kom­men (Bild: puky.de, pd-f)

Nichts ist so be­stän­dig wie der Wandel - wer wüsste das bes­ser als wir Rad­ler? Wenn Sie sich an unsere Exp­er­ten-Tipps hal­ten, wird es Ihnen aber jeden­falls in Sa­chen Fahr­rad­kauf nicht schwer­fallen, mit dem Rad der Zeit Schritt zu halten.

Statt hitz­iger Dis­kus­sio­nen gibt's dann nach dem Fahr­rad­kauf ein ge­müt­lich­es Plau­der­stünd­chen (Bild: flyer-bikes.com, pd-f)

Katalog 2025
Hier bestellen
/de/service/katalog-bestellung
Kostenlos, unverbindlich und frei Haus!

196 Seiten Radreisen für jeden Geschmack, jede Laune, jeden Konditionsstand und jedes Zeitkonto erwartet Sie!
Hier bestellen
Bei Buchung einer Reise erhalten Sie jetzt spezielle Konditionen.