Donau sportiv (Teil 1) XL

Lang genug gewartet und der Vorfreude gefrönt! Nun kann die Reise beginnen! Sobald Sie in Donaueschingen ein­ge­tru­delt sind, empfängt Sie das schmucke Fürstlich Fürsten­ber­gi­sche Schloss.

Schon die Römer hielten die Quelle in dessen Park für die Wiege der Donau. Machen Sie sich selbst ein Bild - und einen angenehmen ersten Urlaubstag!

Ihr kuschelig warmes Bettchen hat Sie schon recht bald am Morgen ausgespuckt? Das ist sehr gut! Die heutige aller­erste Etappe misst rund 55 Kilometer und führt Sie in flotter Fahrt durch die »Baar« genannte Landschaft.

In Immen­din­gen lockt ein ganz besonderes Naturschauspiel: Die Donau­ver­sickerung. Das Wasser der Donau versickert hier im Höh­len­labyrinth der Schwäbischen Alb. Ein Teil des ver­sick­erten Wassers fließt unterirdisch in Richtung Süden ab und ge­langt so über den Achtopf in den Bodensee und schließ­lich in den Rhein. Der andere Teil tritt wenige Kilo­me­ter weiter wieder an die Erdoberfläche und fließt im Bett der Donau in Rich­tung Schwarzes Meer.

Schwuppdiwupp ist der er­ste Tag schon wieder rum. Aber zum Glück folgen noch ein paar.

Und weil die gestrigen 55 Kilometer so schwungvoll und schön waren, geben wir heute noch ein paar Kilometer dazu. Nach dem Früh­stück, Zähneputzen, Frisieren, Rasieren (natürlich nicht obli­ga­to­risch) und Anziehen (wärmstens empfohlen) radeln Sie die Donau entlang zwischen steilen, burggekrönten Fels­wän­den bis in die alte Residenzstadt Sigmaringen.

Nun wird die Landschaft weiter und lieblicher, und mit schö­nem Blick über Oberschwaben erreichen Sie das Etap­pen­ziel Riedlingen. Auf dieser Strecke waren nicht nur die Römer schon unterwegs (zu Pferd, nicht auf dem Draht­esel ;-), auch Kaiser Barbarossa zog hier entlang.

Hey, nix da! Raus mit Ihnen aus den Federn! Keine Wider­rede! Zum Ausschlafen sind wir nicht hier! Hopp, hopp! Ge­sicht kalt waschen, Energiespeicher auffüllen und rauf auf die Flitzmaschine! Heute sausen Sie die Donau bis Zwie­fal­ten­dorf mit seiner schönen Wasserburg entlang. In Ober­march­tal erwartet Sie die älteste Barockkirche Ober­schwa­bens, und die "Stadt der Kräne" Ehingen mit den Liebherr-Werken lädt zur Mittagsrast ein.

Nun werden Sie zum ersten Mal der Donau untreu. Das herr­liche Blautal, wo bis vor 200.000 Jahren die Ur-Donau floss, ruft! Es geht zügig voran, rasch ist Blaubeuren mit dem be­rühm­ten Blautopf erreicht. Entlang des Flüsschens Blau, an dem sich Angler und Graureiher manchmal nicht einig sind, wer nun das größere Anrecht auf die Forellen hat, geht es in flotter Fahrt vorbei an steilen Kalkfelsen und be­wal­de­ten Hängen nach Ulm. Hier steht abhängen und rum­streu­nen am Programm.

Kilometermäßig dürfte heute der Höhepunkt sein. 90 stehen auf dem Programm. Wir hoffen natürlich, dass Sie nach wie vor fit und voller Freude sind, und die fünfundneunzig sich eher wie maximal siebenundzwanzig anfühlen. Die heutige Etappe führt - wie gewohnt - auf gut ausgebauten Wegen nach Donauwörth. Die Orte liegen meist etwas abseits auf hochwassergeschützten Erhebungen. Wer mag, kann es also "laufen lassen" oder in einem der gut erhaltenen Städtchen pausieren.

In Donauwörth kreuzte einst der wichtigste Handelsweg zwischen Nürnberg und Augsburg die Donau. Die prächtigen Bürgerhäuser erinnern an die historische Bedeutung der Stadt. Lassen Sie diesen auch sportlich sehr interessanten (Synonym für nicht unbedingt unanstrengend) Tag gemütlich ausklingen und suchen Sie besser ein Stündchen früher als später das Bettchen auf. Dann sind Sie morgen "Herr der Strecke" und nicht "Herr der (Augen)Ringe".

Auch heute geht es auf guten Wegen flott voran. Ein herr­li­ches Lebensgefühl, so frei und dynamisch durch die Lande zu ziehen. Der Wind schubst stellenweise von hinten an und fordert gelegentlich - von vorne kommend - Ihre Zähig­keit heraus. Vor Marxheim werden Ausläufer der Frän­ki­schen Alb erreicht, die das Radeln durch leichte Hügel be­le­ben.

Die Altstadt von Neuburg sollten Sie auf jeden Fall an­schau­en, bevor es nach Ingolstadt weitergeht. Bekannt als Stand­ort der Audi-Werke bietet die Stadt viel mehr als Fabrik­ge­bäude. Lust darauf, mit einem feinen Gläschen Wein, auf diese geniale Reise anzustoßen? Drei ganze Radl­tage liegen noch vor Ihnen, die darauf brennen, Ihnen die Schön­heiten entlang der Donau zu offenbaren.

Wer sich für diese Radreise entscheidet, hat selbst am sieb­ten Tag keine Zeit zum Ruhen. Wo kämen wir denn da hin? Genau! Nach Nirgendwo! Deshalb wartet heute wieder eine scharfe 85-Kilometer-Etappe auf Sie und Ihre willigen Wa­den, und danach ein Besuch samt Nächtigung in einer sehr lebens- und liebenswerten Stadt.

Die Tour führt Sie zumeist auf direktem Weg durch die Donauauen, immer herr­lich am Fluss entlang. Bei Bad Gögging erreichen Sie alte römische Kulturlandschaft, in Weltenburg das berühmte Kloster und den grandiosen Donaudurchbruch.

Mal links, mal rechts der Donau geht es nach Regensburg, die besterhaltene deutsche Großstadt, die überdies seit kurzem zum UNESCO Weltkulturerbe gehört. Regensburg bietet so ziemlich alles an Kunst, Kultur und Fein­schme­cker­lokalen, was das Radlerherz höher schlagen lässt. Picken Sie sich einfach die Rosinen heraus!

Kurz nach dem Start sollten Sie den sportlichen Anstieg zur Walhalla nicht scheuen - eine Nachbildung des Pantheon auf der Akropolis, die Ludwig I. bis 1842 erbauen ließ. Ihre Fahrt geht weiter an der Donau entlang, die sich nun in groß­zü­gi­gen Mäandern durch die weite Ebene zieht. Am Hori­zont lässt sich schon bald die Silhouette des Baye­ri­schen Waldes erkennen.

Über den Hauptort der "Gäuboden" genannten Landschaft Straubing flitzen Sie nach Bogen. Die Stadt ist unter an­de­rem bekannt für ihre Wallfahrtskirche, die zu Ehren einer wundertätigen Marienstatue, welche der Legende nach ge­gen die Donauströmung bei Bogen angeschwemmt wur­de, entstanden ist.

In Deggendorf werden Sie Ihre Nacht­ruhe antreten, bevor es morgen nach Passau geht. Noch ein Mal können Sie sich freuen. Auf knusprige 60 Kilo­meter Rad­fahren, Schwitzen und Staunen. Die Donau stets im Blick­winkel.

Es war absehbar, dass dieser letzte Radtag kommen wird. Heute gibt's kein Entrinnen mehr. Ihre letzte Etappe geht zunächst durch fast menschenleere Gebiete nach Deggen­dorf, dem Tor zum Bayerischen Wald. Weiter rollen Sie durch Vilshofen dem Zieleinlauf entgegen. Mal entlang der Donau, mal durch kleine Dörfer. Alles grünt so grün, alles ist an­ge­nehm flach, alles ist schön.

Am Ende des deutschen Donau-Radweges empfängt Sie das »Venedig des Nordens«, wie die Drei-Flüsse-Stadt Passau gern bezeichnet wird. Lassen Sie Ihre Reise bei einem Spa­zier­gang durch die Altstadt oder einem Besuch der Feste Ober­haus ausklingen. Neun Tage und acht Nächte liegen hinter Ihnen. Treu ergeben wurden Sie Tritt für Tritt von der Donau be­glei­tet. Wir wünschen Ihnen einen friedlichen Abend in Passau! Möge Sie die Donau bis in Ihre Träume begleiten!

Nach dem Frühstück endet Ihre Radsportreise entlang der deutschen Donau. Nun geht es auf direktem Weg nach Hause zurück. Wenn Sie noch ein paar Urlaubstage in Passau oder Donaueschingen anhängen möchten, dann buchen wir diese für Sie gerne dazu!